Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften

Die Exkursion

Sambia gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. Von den rund zehn Millionen Menschen, die in der ehemaligen englischen Kolonie (unabhängig seit 1964) leben, sind rund die Hälfte jünger als 16 Jahre. Der Weg aus der Armut führt vor allem über Bildung, Aufklärung und über die Erziehung zu Mündigkeit und Partizipation. Die Lebensbedingungen kennenzulernen und zu verstehen, was es heißt, in einem Land wie Sambia aufzuwachsen, ist Ziel des Projekts.

Um einen eigenen Eindruck vom sambischen Bildungssystem mit all seinen Herausforderungen zu gewinnen, unternahm eine Gruppe von Lehramtsstudierenden der Universität Wuppertal im März 2010 eine 14-tägige Exkursion in das südafrikanische Land. Initiiert wurde diese Reise durch die bei den Studierenden auf großes Interesse gestoßenen Seminare zu Leben und Lernen in Sambia an der Universität Wuppertal. Die Exkursion wurde von Prof. Dr. Maria Anna Kreienbaum und Dr. Katja Gramelt (beide Fachbereich G) geleitet und durch Mittel des Fachbereichs G, der Gesellschaft der Freunde der Bergischen Universität, der Fachschaft Pädagogik sowie dem Evangelischen Entwicklungsdienst finanziert.

Im Fokus der Exkursion nach Sambia standen die beiden Aspekte Leben und Lernen: Zum einen wurden Bildungseinrichtungen besucht, u.a. unterschiedliche Schulformen, Dorfschulen und städtische Schulen, reine Mädchen- oder Jungenschulen sowie koedukative Einrichtungen und solche mit einem sonderpädagogischen Zweig, die meisten von ihnen in kirchlicher Trägerschaft. Außerdem wurden Ausbildungseinrichtungen aufgesucht, so zum Beispiel das Lehrerausbildungsseminar David Livingstone College of Education, UNICEF, die University of Zambia, etc. (Siehe Programm der Exkursion). Die TeilnehmerInnen erfuhren vor Ort, wie Schule und Bildung in einem Land wie Sambia strukturiert und aufgebaut sind, welche Schwierigkeiten es gibt und was gut funktioniert. Zum anderen wurden soziale und öffentliche Einrichtungen besucht: ein Krankenhaus, Gemeindezentren, Kirchengemeinden, Einrichtungen von Hilfsorganisationen wie der Cheshire Home Society (ein Projekt der Christoffel Blindenmission) wurden aufgesucht, um mehr über die Arbeit zu erfahren und mit den Menschen dort ins Gespräch zu kommen.

Die ExkursionsteilnehmerInnen im Gespräch mit Studierenden des David Livingstone College Of Education

Das Bildungssystem eines Entwicklungslandes wie Sambia mit den eigenen Augen zu sehen, ist für angehende LehrerInnen außerordentlich bedeutsam, um eine neue Wertschätzung für das europäische bzw. das deutsche Bildungssystem und dessen Möglichkeiten und Chancen zu erhalten und zugleich eine tiefere Sensibilität für die bildungspolitischen Herausforderungen Afrikas zu entwickeln. Alle Studierenden empfanden die Reise als eine wertvolle Erfahrung. Vor allem der Perspektivwechsel sowie die Möglichkeit den universitären Rahmen verlassen zu können und die theoretischen Inhalte des Studiums durch eigene Anschauung und Erfahrung zu erfassen und zu erweitern, wurden als bereichernd wahrgenommen. Für die ExkursionsteilnehmerInnen war die Reise darüber hinaus ein wichtiger Schritt in der Entwicklung interkultureller Kompetenzen – ein Aspekt, der auch in dem von ihnen angestrebten Berufsfeld von hoher Bedeutung ist. Alle TeilnehmerInnen stellten fest, dass für sie Offenheit gegenüber dem Anderen schnell zum wesentlichen Moment der Kommunikation wurde und so spannende Erfahrungen möglich wurden.

Um ihre Eindrücke zu sammeln und zu dokumentieren führten die TeilnehmerInnen der Sambia-Exkursion im Frühjahr 2010 ein gemeinsames Reisetagebuch. Im Folgenden haben wir einige Auszüge daraus zusammengestellt.

Reisetagebuch

Weitere Infos über #UniWuppertal: